Fast zwei Jahre ist es her, daß ich im Mai 2003 Circolando schon einmal in Valladolid beim Festival Internacional de Teatro de la Calle gesehen habe. Es war ein im wahrsten Sinne unvergessliches Erlebnis in Valladolid. Damals traten sie mit ihrem Stück Giroflé auf. Eine wundersame, bezaubernde Mischung aus Pantomime, Artistik und Musik hielt damals trotz eisiger Temperaturen die Menge in ihren Sitzen.
Die Vorstellung "Charanga" auf dem Praça do Peixe dauerte eine gute halbe Stunde und war kostenlos, zudem fand sie nahezu ohne Ankündigung statt, sodaß die meisten der Zuschauer eher zufällig in den Genuß der "Performance" gekommen sind. Mit Fahrrädern fuhren die Schauspieler auf Blasinstrumenten hupend durch die Innenstadt und weckten das Interesse der Passanten, um schließlich auf dem Praça do Peixe an der vorbereiteten Intallation anzkommen. Dort verdichtete sich das Gehupe zu einer musikalischen Komposition, in die dann auch andere "Instrumente" integriert wurden: klappernde Speichen, Hupen und Klingeln waren an den Fahrädern montiert.
Im Laufe des Stückes wurden die Fahrräder Teil einer riesigen Licht und Wasser versprühenden Maschine, ähnlich einem traditionellen, von Ochsen betriebenen, portugiesischen Brunnen. Die Schauspieler, wortlose Gestalten mit kindlich erfreuten, verwunderten oder auch enttäuschten Gesichtern, inszenierten das Emporsteigen des Wassers im Brunnen und die damit einhergehende Faszunation die von der Maschine "Brunnen" ausgeht; Gestalten wie aus einem Comic à la "Les Triplettes de Belleville".
Ich bin schon sehr gespannt auf Circolandos neustes Stück "Cavaterra" am 21&22. Januar 2004 im Teatro Aveirense.
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