Feliz Natal Aveiro

Am vergangenen Samstag wünschten wir ganz Aveiro Frohe Weihnachten und brachten dies an der nächstbesten Straßenecke dadurch zum Ausdruck, daß wir die dort befindliche nackte Grafitti-Dame mit einem passenden Outfit versorgten. Leider war davon schon nur noch die Mütze übrig, als wir am nächsten Mittag aus unserem Rausch aufwachten und aus dem Fenster schauten... die Mütze verschwand dann im Laufe es Tages auch noch - wir habe sie aber vom herbstlichen Winde verweht am abend wieder gefunden. Das Nächste mal bringen wir sie so hoch an daß sie bis Ostern niemand mehr abreisst!

Costa dos Murmúrios

Noite Escura gab mir bereits zu Denken... Portugiesischer Film scheint seine Eigenarten im Fatalismus und der Lähmung der Persönlichkeiten zu suchen.

Nach einem Roman von Lídia Jorge führt Margarida Cardoso erstmals Regie in einem Spielfilm!

Mit tiefgründigen, schauspielerisch überzeugenden Personen wird hier ein Bild der letzten Monate vor der Unabhängigkeit Mosambiks gezeichnet. Im Vordergrund steht die Beziehung eines frisch verheirateten Paares: er angehöriger des portugiesischen Militärs, sie aus Lissabon nach Afrika gekommen um ihn zu heiraten. Während eines Einsatzes ihres Mannes hat sie viel Zeit. Nach und nach erfährt sie mehr über ihren Gatten, als sie sich in ihrer beschützten kriegsfreien Heimat Europa vorstellen konnte. Und sie lernt wie es ist als Kolonialherr in Mosambik zu leben. Ungerechtigkeit und Rassismus machen ihr das Leben unerträglich...

Nebenbei ist der Film ein wunderschöner Rückblick auf Form- und Farbsprache der 70er Jahre. Sicher ist nicht alles orginal aus der Zeit, aber gerade das macht es so sehenswert: die Architektur, ihre bemalten Kleider.

 

BAU·UAU

Seit gut einer Woche arbeite ich für eine Firma die Inneneirichtungen verkauft und auch plant... Meine erste Arbeit war ein elektronisches Briefpapier zu erstellen, wozu ich mehrere Panoramabilder montiert habe, die die Ausstellungsräume zeigen und einen Eindruck der Räumlichkeiten vermitteln sollten. Mich interessierte dabei besonders die Reflektion in den tollen Oberflächen der Möbel, die ich dazu nutzen wollte dem realen Austellungsraum ein Phantasiegegenüber zu geben. Wie der Umzug des neu gekauften Möbels in ein bestehendes Ensemble einer Wohnung.

Great Brittain was great!

Ich habe Unmengen von Fotos geschossen! Der "Gherkin" von Norman Foster war besonders beeindruckend, weil so viele Ähnlichkeiten zu meinem Diplomprojekt bestehen! Gherkin bezeichnet übrigens eine gerade wachsende Gurke, im gegensatz zum halbmondartigen Cornichon. Es gibt einiges, was mir am Gherkin nicht so gefällt. Seht man beispielsweise dicht dran, so scheint der verhältnismäßig schlanke Turm nahezu Kugelförmig - ein interessanter Effekt, der thematisch mit der Struktur spielt, aber ästhetisch leider nicht zum besten des Bauwerks gerät. Als sehr schön empfand ich die Tatsache, daß die Gurke föllig ungehindert den Boden des Stadtraumes berührt und nicht wie so viele Hochhäuser im Innern einer Blockrandbebauung versteckt wird.

great brittain

Morgen früh geht los! Wir nennen es MINIVACACIÓNES. Eine gute Woche: London - Sheffield - Dublin - London!

Übrigens: Bei Lidl in Aveiro gibt es bereits seit Ende September Lebkuchenherzen und seit heute steht ein Weihnachtsbaum vor dem Shoppingcenter...

Concreta2004 Baumesse Porto

Es scheint, der Trend der portugiesischen Baubranche geht zur Industriealisierung und Automatisierung. Hersteller von Werkzeugmaschinen. Tummeln sich in den Hallen und werben um Kunden, die ihre Fensterstraßen kaufen. Duzende Anbieter von Alu- und Kunststofffenstern sitzen auf ihren glitzernden Ausstellungsterrassen und schieben Fenster auf und zu. Zwischen den Unmengen von seltsamsten billigen Plastikkonstruktionen finden sich aber auch immer wieder interessante Details:

Ein Edestahlbecken von Senda: Das Wasser läuft in einen schmalen Schlitz am Beckenboden, statt wie üblich in einem runden Loch zu verschwinden. Eine schöne Lösung für das übliche Problem dieser Art rechteckiger Becken, ein Gefälle zu einem Punkt hin zu produzieren ohne die Gradlinigkeit der Form anzugreifen.

Ein unbekannter Hersteller hatte offenbar die Idee den Duschvorhang mit einer Art Zeltstangenkonstruktion zu kombinieren um den Freiheitsgrad des einfach hängenden Stoffs einzuschränken. Endlich eine interessante Lösung für Badewannen, die nicht in einer Ecke/Niesche stehen. Schade ist bloß, daß die Konstruktion technisch auf dem Niveau eines Billigwäscheständers realisiert wurde. Materialien und Verarbeitung lassen viele Wünsche offen. Daher habe ich mir auch den Herstellernamen garnicht erst notiert...

Schwarzlicht Theater Prag

Alice im Wunderland und Gullivers Reisen an einem Abend wurden auf beeindruckende Art und Weise für moderne Projektionstechnik aufgearbeitet, ohne dabei den technischen Aspekt zu übertreiben. Eine gelungene Inszenierung für die gewählte Zielgruppe ab 5 Jahren - auch als Erwachsener braucht man sich nicht zu langweilen!

Besonders Interessant erscheint mir die Tatsache, daß alle drei Stücke, die ich bisher von dieser Theatergruppe gesehen habe auf Sprache fast gänzlich verzichten, und die wenigen Worte bzw. Lieder in den Stücken auf Englisch vorgetragen werden. Das Publikum in Prag scheint überwiegend aus Touristen zu bestehen.

Noch ein Tanz-Reinfall

Olga Roriz schafft mit ihrer neusten Inszinierung etwas von dem sie selbst nicht genau weiss was es soll. Sie schreibt, sie gehe davon aus, mit dem neuen Stück an eine Grenze zu stoßen, wisse aber noch nicht genau an welche...

Da lässt sich helfen: Die Grenzen, die die Inszienierung nur knapp verfehlt nennt man Belanglosigkeit, Langeweile, Tanzlosigleit und Zusammenhangslosigkeit. Einige wenige schöne Szenen vertrösten und deuten an, wieviel mehr Tanz sein kann.

Weiter schreibt sie "Nada de complicado. Simples. Sempre muito simples." Im Paradoxon "immer ganz einfache" deutet sie bereits an, daß sie den Vorgang der Reduktion nicht verstanden hat. Das Stück bleibt ein Konklomerat enfacher, zusammenhangsloser Szenen, die weder tänzerisch noch inhaltlich begeistern können.

Gipsarmfrei und Spass dabei!

Zur Zeit arbeite ich hauptsächlich an Inhalten, die mit der neuen Seite Starten werden: Über neue portugiesische Architektur, ein Excursionsbegleiter nach Sheffield, Dublin und London.

Dabei kommet es natürlich auch immer wieder zu Änderungen am Layout, um mehr Flexibilität zu erreichen und die Ideen nicht alzusehr einzuengen. Es wird wohl noch ein wenig dauern, bis die Seite online geht. Schließlich gibt es ja noch anderes als die 1400x1050 Pixel vor meiner Nase...

Die Aveiro-Premiere des portugiesischen Films Noite Escura von João Canijo war Einleitung zu einem schönen Abend, auch wenn der Film wohl "nur" gut ist. Bei der Gelegenheit habe ich eine Karte mit Autogrammen von Regisseur und Hauptdarsteller abgestaubt, aber das wird wohl eine Ausnahme bleiben.

Der Film handelt von einer Familie: Vater betreibt den Puff, Mutter ist die Puffmutter, und die beiden Töchter arbeiten im Familienbetrieb. Als Vater die Jüngere an die Russenmafia verkaufen will nimmt die Tragödie ihren Lauf...

Der Film entstand laut Regisseur in Anlehnung an die griechische Tragödie Elektra und dokumentiert auf eindringliche Weise den Fatalismus, der den Portugiesen als Stereotyp immer wieder zugeschrieben wird.

Neu im Boot die Google Suche... wahlweise nur für axxio.net oder einfach normales googlen.

Ein Tag Gebastel mit dem neuen Layout basierend auf cascading stylsheets. Endlich auch mit ansehnlichen Ergebnissen...

12° Quinzena de Dança de Almada

Wir haben den langen Weg in Kauf genommen um uns "Cidade Nua" zur Eröffnung des Tanzfestivals von Almãda anzusehen. Schade, wir hatten mit hochklassigem modernem Tanz gerechnet, stattdessen wurde uns ein Integrationsprojekt mit Blinden geboten. Es bleibt der üble Nachgeschmack eines Etikettenschwindels.

Den teilnehmenden "Tänzern" meine Hochachtung zur experimentellen Annäherung an das von Saramago zur Diskussion gestellet Thema der Blindheit. Das ganze jedoch als Modernen Tanz zu verkaufen halte ich für daneben gegriffen. In Erinnerung blieb uns nur die Mauer als erwähnenswertes tänzerisches Element.

Picasso & Einstein

Ob sich die beiden gekannt haben weiß ich ehrlich gesagt nicht, halte es aber für wahrscheinlich. Das sie sich jedoch bereits 1905 in Paris begegnet sind halte ich für unwahrscheinlich. Schon ganz und gar, weil der Author des Theaterstücks Steve Martin diese Szenerie wählt um seiner Komödie reichlich potenziellen Inhalt zu geben.

In Lissabon im Teatro da Trindade kann man das Stück ansehen und sich mit leichter Kost vergnügen. Die harten Brocken kommen erst später, wenn man mal nachschaut wie das mit der Relativitätstheorie den nun wirklich ist....

Gehversuche zum Layout mit css dank der hübschen neuen Webseiten von viellieb & kata

Willkommen

Was ist Raum? Was ist Zeit? Spätestens seit Albert Einstein vor fast genau 100 Jahren diese beiden Begriffe untrennbar miteinander verbunden hat ist die Diskussion dieser Fragen auf einem Niveau angelangt, welches das Vorstellungsvermögen eines normalen Menschen bei weitem übersteigt. Meines auch! Nichtsdestotrotz kann man sich mit der Frage auseinandersetzen und Positionen beziehen, über die die wenigen, die etwas vom Thema verstehen vielleicht nur müde lächeln würden.

Ich bin Architekt und bemühe mich wenigstens den Raum weitgehend zu verstehen. Dabei fällt sehr schnell auf, das Raum sich mit der Zeit verändert. Er kann sich füllen, verwahrlosen, vergessen werden, man kann ihn umnutzen, beleuchten, teilen, renovieren oder samt seiner Hülle abreissen. Danach schafft man vielleicht einen neuen, besseren Raum.

Das wichtigste ist jedoch sensibel mit ihn umzugehen, welches Mittel man auch immer wählt. Das braucht Zeit! Zeit die oft nicht da ist. Sensibilität und Wahrnehmung hängen unmittelbar miteinander zusammen. Als Architekt sehe ich es als meine Aufgaben an anderen bei der Wahrnehmung von Räumen meine Hilfe anzbieten. Das kann in Form einer Diskussion passieren, anhand von Zeichnungen oder vor allem im Fall von noch nicht existenten Räumen mit Hilfe von Visualisierung.

Janek Pfeifer [Oktober 2004]

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