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Das links abgebildete Wohnhaus ist mein klarer Favorit unter den Einfamilienhäusern der Region!
Das schlichte, eher kleine, aber um so großzügiger gestaltete Gebäude ist mitten im Ort gelegen, und da die "Costa Nova" auf einer schmalen, selten mehr als sechs Baufelder breiten, dem Festland vorgelagerten Landzunge liegt, hat es trotzdem Aussicht sowohl zum Meer, als auch zur Ria. Daraus, und aus dem Zuschnitt der Parzelle ergibt sich der schlanke, hohe Baukörper in Ost-West-Ausrichtung. Es besteht aus drei aufgeständerte Etagen, die von einem Treppenhaus bedient werden, das als eigenständiger Körper die Fuge zum Nachtbarhaus auf der Südseite bildet. So bleiben die eigentlichen Wohnflächen von der Erschließung unberührt. Von Außen scheint es, als sei jede Ebene ein einziger zusammenhängender Raum, der sich in der Mitte verengt, um notwendige Installationen wie Küche und Bäder unterzubringen, und so den Raum zu strukturieren, aber nicht wirklich zu teilen.
Das Grundstück ist durch ein hohes, vorpatiniertes Bronze-Tor von der Straße getrennt. Unterhalb des Baukörpers ist Platz um Autos abzustellen. Die zweite Hälfte der Parzelle beherbergt ein traditionelles Holzhaus, das recht schön wieder hergestellt wurde. So vereinen sich modernste Architektur und Traditionelle, respektieren sich und engen sich keineswegs gegenseitig ein.
Die großzügigen Fenster stehen natürlich ebenso wie die ein-Raum-pro-Etage-Gliederung im krassen Gegensatz zur örtlichen Baukultur, die von ärmlichen Fischerhütten geprägt ist, vom Wunsch der Sonne und dem stetigen starken Westwind zu entkommen. Unverständlicherweise werden hier aber auch heute noch Appartmentblöcke gebaut, die nur winzige Fenster zur Meer-Seite haben. Ausnahmen bestätigen glücklicherweise die Regel!
Leider ist mir der nicht bekannt, aus wessen Feder der Entwurf des Hauses stammt. Wenn ich mich recht an das Bauschild erinnere, war es ein Architekt aus Braga.
Eines der älteren Projekte des örtlichen Architekten Ricardo Vieira de Melo.
Beklagenswerterweise gibt es im Stadtzentrum von Aveiro kaum interessante neue Architektur. Zu den Ausnahmen gehört ein Wohnblock in der Nähe des Innerstädtischen Schopping Centers "Forum", das Wohn- und Ateliergebäude des Architekten Ricardo Vieira de Melo, sowie der neue Bahnhof, der an infrastruktureller Ignoranz kaum zu überbieten ist.
Abgesehen davon ist natürlich der Campus der Universität ein Stelldichein nahmhafter portugiesischer Architekten:
Goncalo Byrne: Rektorat
Eduardo Souto de Moura: Geowissenschaften
Álvaro Siza Vieira: Universitätsbibliothek
Der Küstenort in der Nähe von Aveiro birgt ein paar architektonisch Highlights - im Gegensatz zu den meisten anderen am Meer gelegenen Dörfern der Region. Hier findet man noch einige traditionelle Holzhäuser, und auch Leckerbissen neueren Datums.
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